Montagsbilder

 

Jeden Montag entsteht seit 1994 - quasi herausgenommen aus dem alltäglichen Arbeitsprozess -  ein „Montagsbild“. Basis jedes „Montagsbildes“ ist eine Leinwand des Formates 40 cm x 40 cm. Sie begleiten das Schaffen an großformatigen Arbeiten, an Zyklen und Reihen. Die Montagsbilder spielen mit Motiven, Kompositionen, Farbkombinationen, Techniken und geben so als Werkkomplex Zeugnis eines grandiosen Experimentierfelds. Sie können eine Ideengrundlage für spätere großformatige Arbeiten dienen oder auch Alternativen darstellen zu bereits getroffenen Entscheidungen in anderen Bildern. Betrachtet man sie chronologisch, werden Entwicklungslinien analog einer Tagebucheintragung erkennbar. Immer wieder stechen aber auch singuläre Arbeiten als Solitäre hervor. „Montagsbilder“ sind eigenständige Arbeiten – aber einen besonderen Reiz ergibt die Betrachtung als Bilderfries oder als großformatiges Raster. Dann stechen Beziehungen der Einzelbilder untereinander, manchmal durch lange Zeitintervalle getrennt, ins Auge. Hierbei wird deutlich, dass neben der Chronologie der Bilder viele weitere Wirkzusammenhänge bestehen.

 

Bilder

Die Bilder des Künstlers Ulrich Dohmen leben “Vom Suchen und Finden”. Wilde Zeichen und Spuren wecken die Neugier des Betrachters und fordern Ihn auf, sich auf Spurensuche zu machen, um die nicht ganz einfach zu erschließenden abstrakten Arbeiten des Künstlers zu erforschen. Die Verbundenheit zur Natur spiegelt sich in der Wahl seiner Farbpalette wieder, die überwiegend Sand- und Erd-Töne aufweist, jedoch mit starken Farbakzenten kombiniert wird. Auch im Umgang mit der Farbe Schwarz scheut sich Ulrich Dohmen nicht, kräftige Umrisse und Zeichen zu setzten. Die starken Farbakzente stehen im Kontrast zu den ruhigen Naturtönen und bilden ein Spannungsfeld, welches den Bildern Kraft und Intensität verschafft. Durch die Benutzung von unterschiedlichen Maltechniken und Materialien, wie beispielsweise das Arbeiten mit Sand oder Gips, wird die Ausdruckskraft der Bilder zusätzlich gesteigert.

 

Dabei ist der Entstehungsprozess, der Akt des Malens, deutlich durch Pinselspuren, Verwischungen oder Kratz- und Schleifspuren erkennbar und beabsichtigt. Die Entstehung eines Bildes, die Umsetzung einer Idee, wird auf der Leinwand erkennbar und erklärt auch die Sympathie des Künstlers gegenüber dem seriellen Arbeiten. Durch das Arbeiten in Serien schafft Ulrich Dohmen Variationen bestimmter Themengebiete oder Formanordnungen, die in ihrer gemeinsamen Zusammenstellung ihre volle Intensität zum Ausdruck bringen und die Vielseitigkeit des malerischen Prozesses belegen. Dabei spielt die künstlerische Intuition natürlich auch eine entscheidende Rolle. Es entstehen Werke, denen der Künstler bewusst keinen Titel gibt, um den Freiraum einer ganz eigenen Interpretation zu gewähren und wiederum Bilder mit Titelangabe, welche dem Betrachter einen Ansatz zur Deutung des Bildinhaltes bieten.